HeuserVoswinckel - Mittendrin in Rönsahl

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HeuserVoswinckel

Mühlenecho
 
Das Bankhaus Voswinckel, Hagen und die Firma Heuser und Voswinckel

 
Wilhelm Voswinckel aus Hamburg erzählt in einem Aufsatz über die Bemühungen von der Firma „Rönsahler Pulverfabriken AG“, vorm. Heuser und Voswinckel , einen modernen Sprengstoff zu entwickeln und damit weiter erfolgreich zu produzieren:

 
Ende des 19. Jahrhunderts zeigte sich immer mehr, dass Schwarzpulver als Sprengmittel nicht mehr erste Wahl war. Im Kohlebergbau wurde Schwarzpulver um 1900 verboten und auch als Kriegspulver war Schwarzpulver auf Grund seiner Rauchentwicklung nicht so stark gefragt, denn der Feind sah ganz einfach, von wo der Schuss abgefeuert wurde.

 
Die andere Pulverfirma Cramer und Buchholz schloss sich Dynamit-Nobel an und baute bei Gogarten eine Dynamitfabrik.

 
Leopold Heuser, als Direktor Firma „Rönsahler Pulverfabriken AG“ setzte auf ein anderes Sprengmittel aus sehr hygroskopischen Ammoniak-Salpeter und Dinitrobenzol. Dies wurde unter Zusatz von Menthyl-Alkohol mit gelöster Kolodiumwolle gemischt. Dieses Sprengmittel wurde unter dem Namen Rönsahlit entwickelt.

 
Leopold Heuser versuchte, aufwendige Maschinen und Prozesse zu entwickeln.  
Die Dämpfe vom Dinitrobenzol waren äußerst gesundheitsschädlich und führten zu langen personellen Ausfällen. Wilhelm Voswinckel berichtet von diesem Krankheitsbild aus eigener Erfahrung.

 
Schon bald fraßen die Entwicklungskosten das Kapital der Fa. „Rönsahler Pulverfabriken AG“auf und es drohte die Insolvenz.

 
Dies erkannte auch Leopold Heuser und verlies das Haus Neuenhof (Villa gegenüber des Grenzhäuschens) durch das kleine Gartentor. Er wurde trotz intensiver Fahndung nie mehr gefunden.

 
Es stellte sich heraus, das er enorme Geldsummen (200.000 RM in Walsroder Aktien deren Ankauf vom Bankhaus Voswinckel Hagen finanziert war) unterschlagen und mitgenommen hatte.

 
Das Bankhaus Voswinckel hatte die Entwicklung von Rönsahlit großzügig (mit 250.000 RM) unterstützt und hatte nun kaum noch Sicherheiten für den großzügigen Kredit und geriet dadurch auch ins Wanken.

 
Das Bankhaus Voswinckel fand die Unterstützung von der Oberin Fräulein Spannagel, um die  Firma „Rönsahler Pulverfabriken AG“ zu retten. Fräulein Spannagel gab eine Hypothek von 250.000 RM. So konnte das Bankhaus und die Firma „Rönsahler Pulverfabriken AG“ zunächst gerettet werden.

 
Doch als Fräulein Spannagel starb, forderten die Erben 1895 das geliehene Geld, wegen unzureichender Deckung zurück. Obwohl die Fabrikation und die Besitzungen an Cramer und Buchholz bzw. die Talsperren verkauft wurde, konnte auch das Bankhaus nicht mehr gerettet werden.

 
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