Gefährliche Arbeit | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Während seiner Arbeit befand sich der Pulvermacher ständig in Gefahr. Vom Augenblick an, in dem die 3 Pulverzutaten Holzkohle, Salpeter und Schwefel, miteinander vermischt wurden, bestand eine latente Explosionsgefahr. Druck, Reibung und heftige Stöße bei der Verarbeitung konnten Explosionen auslösen, in den Trockenhäusern stellte übermäßige Hitze und Funkenflug eine große Gefahr dar. Die meisten Unglücke aber passierten durch Fahrlässigkeit, wenn in den Mühlen mit eisernen Werkzeugen oder Nägeln hantiert wurde. Um Funkenbildung zu vermeiden war es den Arbeitern streng verboten, Messer und Schlüssel mit in die Fabrikationsräume zu nehmen oder diese mit genagelten Schuhen zu betreten. In späteren Jahren wurden durch strenge Auflagen der Berufsgenossenschaft versucht, die Unglücke einzudämmen. Die Gebäude mußten mit Schutzwällen und Tannenanpflanzungen umgeben werden, um die Auswirkungen einer Explosion auf die Umgebung abzumindern. Auch mußten alle Walzen und Stampfen vor Inbetriebnahme mit Magneten auf evt. vorhandene funkenbildende Eisenteile überprüft werden. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Große Vorsicht war auch beim Transport des Pulver zu seinem Bestimmungsort geboten. In speziellen Pulverwagen wurden die Fässer transportiert. Eine schwarze Fahne oder Tafel mit einem weißem P" warnte schon von weitem die Bevölkerung. In Ortschaften wurde das Pulvergefährt vom zuständigen Polizeidiener begleitet. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ist die Zahl der Unglücke erschreckend groß. Umso achtenswerter ist die Treue der Pulvermacher, Fabrikanten und Fuhrleuten zu ihrem Beruf. Der Stolz überwog die Gefährlichkeit. Quellen: Grundlagen und Entwicklung der Industrie im Raume Kierspe-Rönsahl" von Hans Kurt Wirth und Die Bergische Eisenstraße" von Harry Böseke | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||