Informationen zu dem Haus Vor dem Isern
Erste Hinweise auf das Haus findet sich in der Familienchronik des Rönsahler Richtergeschlechtes Von den Berken, nach der sich das Haus zusammen mit den weiteren Häusern „Die Mosel“ und „Das Pasch- oder Limpers-Haus“ im Besitz des Johann Wilhelm von den Berken, dem Jüngeren und dritten Rönsahler Richter aus dem Geschlecht Von den Berken befindet. Als Mitglieder des obersten Beamtenstandes und damit dem niederen Adel angehörig kann man von einem großen Wohlstand der Familie ausgehen. Möglicherweise konnte man in den Jahren während und nach dem Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648) dadurch seinen Grundbesitz vermehren, dass durch die Pest im Jahre 1636 die meisten Einwohner hinweggerissen waren und nun nur noch wenige Einwohner im Kirchspiel ansässig waren und man „ein ganzes Gut für eine Kuh erwerben konnte“. Jedenfalls war der Besitz und das Vermögen der Richterfamilie so groß, dass sie gegen Ende des Krieges eine Kriegsanleihe in Höhe von 200 Talern zahlen mussten.
Johann Wilhelm war verheiratet mit seiner Kusine Margarethe Beyinghaus, mit der er fünf Kinder hatte. Auf Grund seiner Wohltätigkeit für Kirche und Gemeinde wurde er nach seinem Tode am 29. Juni 1654 als erster seiner Familie in der Kirche vor dem Chor beigesetzt.
Nach dem auch seine Frau im Jahre 1670 verstorben war, wurde der Besitz auf die fünf Kinder aufgeteilt. Das Gutshaus „Zum Isern“ erbte die Tochter Catharina Elisabeth, welches sie bei Ihrer Heirat im Jahre 1674 mit Johann Wilhelm Voswinkel mit in die Ehe nahm. Dort starb sie auch im Jahre 1718.
Das 4. Kind des Paares war Franz Jacob Voswinkel, der auf dem Iserngut blieb. Er heiratete Anna Catharina Schrage. Deren Sohn Johann Christian Voswinkel wurde als Gutsbesitzer auf dem Isern erwähnt. Johann Christian war verheiratet mit Anna Gertrud Cramer. Das Paar bekam 5 Kinde, wovon das vierte Kind, der Sohn Johann Franz Hermann Voswinkel nach dem Isergute der „Isermann“ genannt, während der Franzosenzeit Munizipalrat (vergleichbar mit dem heutigen Gemeinde- oder Stadtrat) war.
Zu den Wappen an der Südseite ist zu bemerken, dass diese entweder bei dem Neubau neu angefertigt und angebracht wurden, oder von dem alten Richterhaus „Zur Mosel“ stammten und dort entfernt und dann am Isernhaus angebracht worden sind. Das rechte Wappen ist das Wappen der Maria Agneta Cronenberg, eine Tochter des Lüdenscheider Geschichtsschreibers und Bürgermeisters Eberhard Cronenberg. Maria Agneta Cronenberg hatte 1675 den Bruder von Catharina Elisabeth, den nachfolgenden Richter und weiteren Besitzer des Richterhauses „Zur Mosel“, Johann Heinrich von den Berken geheiratet. Dessen Initialen „J H V D B“ zieren das linke Wappen mit dem Birkenbaum der Familie. Beide Wappen zierten auch den Wappenstein, der über dem Eingang des alten Richterhauses angebracht war und jetzt an der Sparkasse steht. Laut Chronik soll ein weiteres Wappen sich bis zum Umbau des Richterhauses „Zur Mosel“ im Jahre 1876am hinteren Eingang des Hauses befunden haben. Möglicherweise ist dieses dann an das Isern-Haus angebracht worden. Den Informationen aus den Chroniken war das Isern-Haus nie im Besitz von Johann Heinrich von den Berken und dessen Ehefrau Maria Agneta Cronenberg, da es ja schon vorher durch die Erbteilung an Catharina Elisabeth von den Berken ging, die ein Jahr später den Wilhelm Voswinkel geheiratet hatte.
Quellen: „Wir stammen aus Bauern- und Schmiedegeschlecht“ von Eberhard Winkhaus, 1932, über das Geschlecht Von den Berken und da Geschlecht Voswinckel
„Über das Geschlecht von den Ber(c)ken“ von Robert von den Berken, nach einer Chronik aus dem Jahre 1914/15, Sonderabdruck aus „Süderland“
Regina Marcus, 19.03.2015