Exkursion des Heimatkunde-Arbeitskreises am Samstag, den 21.02.2015

zu der Verhüttungstelle und dem Steinbruch im Ölmühler Tal


Teilnehmer:


Horst Becker

Helmut Bremecker

Uwe Schädlich,

Regina und Karli Marcus

Hans-Ludwig Knau

Volker Haller

Maik Fuhs

Reiner Potyka


Treffpunkt 14 Uhr am Strandbad

Mehrere Rönsahler nahmen am Samstag an einer heimatkundlichen Exkursion teil und wurden dabei begleitet von den Experten Hans-Ludwig Knau und Volker Haller. Die Wanderung ging an der Ölmühle vorbei zur Schlackenhalde (Kulturdenkmal) oberhalb der Ölmühler Teiche. Hier erläuterte Herr Knau die mittelalterliche Ver­hüttung, die hier in Form eines wasserradbetriebenen Massenofens stattgefunden. Es wurden auch besondere Schlacken im Bach gefunden, die darauf hinweisen, dass hier auch Eisen gefrischt wurde. Neben dem eigentlichen Schmelzofen wird hier auch ein Frischofen gestanden haben, um den Kohlenstoff aus dem Roheisen zu treiben und damit schmiedbares Eisen zu erhalten. Herr Knau erläuterte die un­terschiedlichen Prozesse im Rennofen und späteren Massenofen, sowie im Frischo­fen.

Dann begab sich die Gruppe in den Steinbruch, wo Horst Becker zeigte und erklär­te, dass er hier Steine entnommen hatte für mehrere Bauobjekte. Deutlich war an der hinteren Steinbruchwand die geschichteten Bänke sichtbar. Auch zeigte er eine Stelle in der Wand, wo roter Stein zum Vorschein kommt und vermutet hier eine ei­senführende Gesteinsschicht, die hier und sowohl in den hangaufwärts liegenden Bereichen bergmännisch abgebaut wurde. Zu den oberhalb liegenden „Pingen“, die nun aufgesucht wurden, wusste Volker Haller aus Lüdenscheid zu berichten, dass diese Aufbrüche aufgrund ihres Aussehens vermutlich erst in jüngerer Zeit entstan­den sind und nicht mit Erzbergbau im Zusammenhang mit der Verhüttung im Tal stehen kann. Er untersuchte an mehreren Stellen die anstehenden Steine und konnte dann dazu vermerken, dass diese als Steinkuhlen anzusehen sind, in denen eine besondere Gesteinsschicht abgebaut wurde. Diese Steine, die eine Besonder­heit in dem geologischen Aufbau der auch im Wernscheid anstehenden Gesteins­schichten darstellen, sollen besonders hitzefest sein. In einer nahegelegenen gra­benartigen Vertiefung sieht Haller den ersten Fundpunkt und damit ursprünglichen Abbau der Gesteinsschicht. Die Steine, die im Wernscheid anstehen, sind Sandstei­ne aus dem devonischen Meer und sehr fossilienreich. Es konnten auch viele Steine mit Seeliliengliedern entdeckt werden.

Die Gruppe begab sich wieder ins Tal, wo man die Bachbegradigung, die in den 1930er Jahren von Arbeitern vom Reichsarbeitsdienst durchgeführt worden war, nachvollziehen konnte. Herr Knau erläuterte, wo man den Standort des Verhüttungsofen vermuten könnte. Ein am rechten Talrand verlaufender Ober­graben ließ sich nicht eindeutig als Wasserzuführung für das Wasserrad des Ofens interpretieren. Mehrere Kohlenmeilerplätze wurden im Gelände ausgemacht. Mit der Erfahrung von vielen neuen Erkenntnissen und dem Entdecken von interessanten Orten konnten die Teilnehmer nach drei Stunden die Exkursion beschließen, nicht ohne vereinbart zu haben, sich noch weitere Objekte gemeinsam anzuschauen.

Regina Marcus