Haus Kecklenburg (von Fritz Gogarten)
Als Unterichtsvorlage vom Lehrer Walter Baukhage ca 1960 gesammelt

(Besitzerin um 1960: Wwe. Rich. Backhaus, Kirchstr.6
Dieses Haus wurde Mitte des 18. Jahrhunderts noch als "Häuschen"
bezeichnet. Es brannte 1848 ab und wurde in der jetzigen Form
wieder aufgebaut und um mindestens ein Drittel vergrößert.
Die Hausbezeichnung ist ein Spottname. von einer Burg kann hier
nicht die Rede sein! Im Volksmunde wird häufig ein altes
verfallenes Haus so bezeichnet.
Nach Steinen "Westfälische Geschichte I“ bedeutet das "Kaeck" =
Pranger, einen solchen gab es wohl an allen Gerichtsorten, um
Übeltäter und Verbrecher „anzuprangern“. Danach dürfte an der
Stelle dieses Haus früher der Schandpfahl gestanden haben.
Um Mitte des 18. Jahrhunderts hatte der Rönsahler Richter ein
"Trieselhäuschen“ errichten lassen. "Trieseln" ist plattdeutsch
und bedeutet "kreiseln". Übeltäter wurden in das Trieselhäuschen
gesetzt und konnten durch Drehen mit leichter Mühe zum Gaudium der
Umstehenden soweit gebracht werden, dass sie alles von sich gaben,
was zur Verdauung bestimmt war.
Es ist anzunehmen, dass sich das Trieselhäuschen wie auch der
Pranger beim Hause Backhaus befand.