Die ersten Jahre

Am 15. Januar 1902 wurde die Bahnstrecke zwischen Wipperfürth und Marienheide eröffnet. Der Bahnhof in Ohl war der zuständige Bahnhof für Ohl und Rönsahl. Noch heute steht in großen Buch­staben „OHL = RÖNSAHL" am stattlichen schieferverkleideten Bahnhofsgebäude.

Die Bahn als Verkehrsmittel wurde rege von der Bevölkerung genutzt. Dies belegt eine Statistik der ver­kauften Fahrkarten. Demnach wur­den im ersten Jahr 20685 Fahrkar­ten am Bahnhof gekauft, im Folge­jahr 1903 waren es schon 21115 Karten und 1904 bereits 22615 ver­kaufte Fahrkarten. Auf der Strecke nach Wipperfürth befand sich in Egerpohl ein sogenannter Halte­punkt mit einem kleinen Stations­gebäude.

Den Haltepunkt Klaswipper gab es erst ab 1953, als auf der Strecke die kürzeren Schienen­busse fuhren.

Am Bahnhof Ohl-Rönsahl wurden aber auch Güter und Waren abge­fertigt. In einer Statistik über die abgefertigten Gütertonnen wurden im Eröffnungsjahr 1902 6180 Ton­nen angeliefert und 3270 Tonnen versendet. In dieser Statistik wer­den auch die abgefertigten Güter­tonnen vom Haltepunkt Gogarten aufgeführt. Für das
Jahr 1902 wer­ den hier 15402 versendete Tonnen angegeben, für das folgende Jahr 1903 sogar 20389 Tonnen. Dies waren überwiegend die in Gogarten verladenen Steine und Schotter aus dem dortigen Steinbruch. Bereits seit dem Jahre 1874 hatten die Pul­ verfabrikanten Buchholz in einem alten Steinbruch den Abbau aufgenommen und industriell ausgebaut. Es wurde hier hochwertige Grauwacke für Pflastersteine gebrochen. Schnell entwickelte sich dieser Steinbruch zu einem der größten Steinbrüche in der Region. Die Jahre 1897 bis 1914 war die Blütezeit der hiesigen Steinbrüche.
Die Errichtung der Bahnstrecke , woran die Fabrikantenfamilie Buchholz maßgeblichen Einfluss hatte, kam auch dem Steinbruchbe­trieb Gogarten zugute. Ein Gleisab­zweig diente zum Verladen der Steinbrucherzeugnisse. Auf dem Foto erkennt man die Verladestati­on des Steinbruchbetriebes, der nun unter dem Namen Ed. Müller, Remscheid firmierte. Darüber, den Berg hinauf zieht sich die Schlepp­bahn, mit der die Steine ins Tal transportiert wurde.
Laut den Aufzeichnungen von Hei­matforscher Willi Klein aus Gogar­ten war der Steinbruch ab 1913 der Basalt AG Linz angeschlossen und es wurden dort viele italienische Gastarbeiter beschäftigt. Willi Klein schreibt, dass der Steinbruch um 1926 geschlossen wurde. Nach jahr­zehntelangem Stillstand wurde er in den letzten Jahren verfüllt und befindet sich jetzt in der Phase der Renaturierung.
Nahe dem Ort Gogarten gab es einen Bahnsteig mit einem Unter­stand für den Personenverkehr. Dieser Haltepunkt spielte in den Jahrzehnten zwischen den frühen 1950er bis in die ersten1980er Jah­re eine wichtige Rolle, als zahlrei­che Besucher des Märchenwaldes von nah und fern mit der Bahn an­reisten.