Heimatfreunde bauten Pulvermühlenmodell
Im Rönsahler Bürgerhaus am Marktplatz , in dem sich schon seit längerer Zeit die Zweigstelle der Kiersper Bücherei befindet und in dessen Kellergewölben der SGV sein Domizil hat, befindet sich auch ein großer Mehrzweckraum. Die Belebung und regere Nutzung dieses Raumes haben sich Mitglieder der Rönsahler Bürgergemeinschaft um Ortsvorsteher Horst Becker als Aufgabe gemacht. Als Ort der Begegnung in Form einer Heimatstube soll er damit die Attraktivität Rönsahls steigern.
Als Ergänzung zum seit einigen Jahren bestehenden Schwarzpulvermuseum in der Villa Ohl soll die neue Heimatstube an die blühende Pulverindustrie in Rönsahl und dem Nachbarort Ohl erinnern. Der ursprünglich ins Auge gefasste Plan, eine Pulvermühle in Originalgröße aufzubauen, wurde wegen Finanzierungs- und Organisationsschwierigkeiten verworfen. Statt dessen wurden vor 4 Jahren die in der Kerspe-Talsperre gefundenen Mahlsteine eines Kollerganges, mit denen die Zutaten für die Pulverherstellung gemahlen wurden, am Ortseingang aufgestellt. Die Landfrauen kümmerten sich um die Bepflanzung und auch weiterhin um die Pflege dieses schön gestalteten Platzes.
Auf Anregung von Ortsvorsteher Horst Becker fanden sich zwei weitere Heimatfreunde, die die nicht ganz leichte Aufgabe in Angriff nahmen, ein Pulvermühlenmodell zu bauen. Mit den im Ruhestand stehenden Maschinenbaumeister und Konstrukteur Norbert Klein (rechts) und dem Mechaniker und Betriebstechniker Helmut Bremecker (links), ebenfalls Ruheständler, begann im März dieses Jahres der Bau. Als Maßstab nahmen sie die Kollergang-Mahlsteine, die im Modell die Größe von 30 cm haben sollten. In der Brenscheider Olmühle wurde weiter Maß genommen, um die Baupläne zu erstellen.
Mit großem handwerklichen Geschick wurde dann im Maßstab 1 : 6 das Mahlwerk und eine Stampfe mitsamt dem Mühlrad gebaut. Altes, gut abgelagertes Eichenholz aus Beständen von Karl-Otto Vormann und Helmut Pulvermacher wurde auf einer Drechselbank verarbeitet. Eine stabile Multiplexplatte, von Tischlermeister Henning Lüsebrink gespendet, diente als Grundplatte. Der Antriebsmotor und die Metallteile wurden mit bei den Dorfwettbewerben gewonnenen Preisgeldern finanziert.
Kürzlich wurde das Modell weitgehend fertiggestellt und konnte im Rahmen des Dorffestes am 4. August im Bürgerraum der Bevölkerung vorgestellt werden. Im Probelauf wurden erfolgreich Kaffeebohnen gemahlen. In der Planung ist nun noch, um das Modell ein originalgetreues Gebäude zu bauen.

Der Bericht stellt den Stand im Jahre 2007 dar. Mittlerweile wurde die Heimatstube mit Museum in der Historsichen Brennerei eingerichtet, wo auch das beschriebene Pulvermühlenmodell ausgestellt ist.