Heimatkunde von Rönsahl

11. Das Gemeindehaus

Eines der größten und repräsentativsten Häuser des Dorfes ist das Gemeindehaus am Marktplatz. Die Größe des Hauses, seine ganze Anlage und vor allem das Treppenhaus beweisen, dass es von einem wohlhabenen Manne errichtet wurde. Dieser war 1803 Johann Leopold Heuser (l747-1782 Pulverfabrikant), ein Sohn des Rönsahler Pfarrers Johann Peter Heuser.


1810 hatte Conrad Ihne dort eine Tuchfabrik eingerichtet; später hatte das Haus der Apotheker Cobet erworben. Nachdem es jahrzehntelang die Apotheke beherbergt hatte ist es seit 1921 im

Besitz der Gemeinde.


In den 6Oiger Jahren waren darin untergebracht:

- das Postamt mit der Fernsprechzentrale,

- die Sparkasse (Hauptzweigstelle der damaligen

Amtssparkasse Kierspe)

- das Standesamt,

- der Sitzungssaal des Gemeinderates mit

Sprech- und Wartezimmer der Verwaltung, sowie 2 Wohnungen.

Heute ist in den Räumen der Post die Zweigstelle der Bücherei, in den Räumen der Sparkasse Treffpunkt der alten Mitbürger, Sprechzimmer der Verwaltung, alle oberen Räume wurden zu Wohnungen umgebaut; im Kohlenkeller ist der Versammlungsraum des Vereins SGV.


Soweit der Lehrer Baukhage. Vermutlich hat Herr Baukhage hier Namen verwechselt (was bei der Familie Heuser leicht vorkommt) Johann Leopold war bis 1813 in Süd-Afrika. Der Pulverfabrikant Johann Friedrich hat vermutlich das ehem. Amtshaus nach dem Tod seines Bruders Johann Wilhelm, der bis zu seinem Tod am 10.2.1803 Pfarrer in Rönsahl war, gebaut. Nachdem Johann Friedrich dann 1809 starb, übernahm Johann Leopold Heuser das Gebäude und führte die Geschäfte seines Bruders fort.

(Märker 16.Jg, 1967 Heft 7 Seite 135)


Im Jahr 1824 gewann Conradt Ihne 16.000 Taler in der Lotterie. Mit diesem Geld erwarb er unter anderem Besitztümer der Familie Heuser, wohl auch das ehem. Amtshaus.

(Willi Klein, Gogarten)