Die 1950er und -60er Jahre
Um die Wirtschaftlichkeit von Ne­ benstrecken zu fördern, wurden Schienenbusse angeschafft. Ab 1952 rollten über die Gleise der Wippertalstrecke die roten Schie­ nenbusse der Baureihe VT95. Mit deren Einsatz konnten die Fahrplä­ ne erweitert werden. Nun fuhren 13 Zugpaare auf der Strecke, zwei Drittel der Züge waren Schienen­ busse. Für die kurzen Schienenbus­ se waren keine langen Bahnsteige erforderlich. Daher entstanden an der Wippertalstrecke mehrere zu­ sätzliche Haltepunkte mit kurzen Bahnsteigen und einfachen Perso­ nen-Unterständen. Ein solcher Hal­ tepunkt war der HP Klaswipper zwischen Niederklüppelberg und Klaswipper, der 1953 in Betrieb ging.
Werktags verkehrten 3 Güter­ zug-Paare auf der Wippertal-Strecke. Am 25.11.1958 kam es zu einem Unfall nahe dem Haltepunkt Go­garten, als zwei Güterzüge aufein­ander stießen. Es wurden meh­rere Personen vom Bahnpersonal zum Teil schwer verletzt. Der dienstha­bende Fahrdienstleiter vom Stell­werk in Marienheide hatte den Un­fall zu verantworten und wurde we­gen fahrlässiger Körperverletzung zu drei Monaten Gefängnis verur­ teilt. Wegen der Reparaturarbeiten musste die Strecke für zwei Wo­chen gesperrt werden.
Aber schon 1960 begann man schrittweise, die Strecke zu rationa­ lisieren. Am Bahnhof Ohl-Rönsahl wurde die Stückgutabfertigung ge­ schlossen. Abgefertigt wurden nun noch ganze Wagenladungen, Ex­pressgut und Reisegepäck. Die auf der Strecke verkehrenden Güterzü­ge wurden von 3 auf 2 Zugpaare re­duziert.
Im Jahr 1965 wurde die Ladestelle Gogarten und der Bahnhof Ohl-Rönsahl geschlossen. Für den Per­ sonenverkehr blieb der Haltepunkt Gogarten erhalten und den Bahn­hof wandelte man in einen unbe­setzten Haltepunkt um. Das Bahn­hofsgebäude wurde verkauft.

Ab 1975 befuhr nur noch einmal täglich ein Güterzug die Strecke.